Detox…wer kennt es nicht, wer hat es nicht schon mal ausprobiert?! Meistens wird Anfang des Jahres oder nach der Faschingszeit entgiftet, gefastet, verzichtet. Es geht darum den Körper zu entgiften, so dass er wieder gesund und voller Energie weitermachen kann. All das Schlechte, was man seinem Körper zugemutet hat muss raus, damit man dann wieder erfrischt, gesund und voller Elan weitermachen kann.

Eigentlich ist es so, dass unser Organismus auch alleine entgiften kann und die Giftstoffe über unsere Organe (z.B. Nieren, Darm, Lunge, Haut etc.) aus dem Körper abtransportiert werden. Und trotzdem gibt es Phasen, in denen wir nicht in Balance sind und deshalb unterstützen müssen. Alarmierend ist, dass bei vielen aus dieser Phase ein Dauerzustand geworden ist, was Körper, Seele & Geist enorm belastet.

 

Gesünder wäre es, von vornherein darauf zu achten was wir uns einführen, um zu verhindern, dass das System überhaupt erst ins Ungleichgewicht kommt. Es geht also um die Entscheidungen, die wir treffen: was esse ich, was trinke ich? Und wenn wir über Detox für Seele und Geist sprechen – was führe ich mir insgesamt zu?

Was konsumieren ich an Literatur, an Social Media, was für Filme, welche Serien, was für Musik? Mit wem verbringe ich meine Zeit? All diese Entscheidungen führen dazu, ob und wie ausgeglichen ich bin. Und wenn ich zu dem Schluss komme, dass ich mir zu viel zumute von Dingen oder Personen, die mir eigentlich nicht guttut, ist die nächste Frage: schaffe ich es dann wieder loszulassen?

 

Detoxing besteht aus zwei Teilen: dem Prozess des Verdauens der Dinge, die ich konsumiere und dem Loslassen von dem, was ich nicht mehr brauche.

Zum Verdauen brauche ich Zeit, sowohl im körperlichen Sinne, als auch mental. Reflektieren und Revue passieren lassen – wie ist das Meeting gelaufen, wie gefällt mir die neue Netflix Serie, warum bin ich von meiner Freundin oder meinem Freund genervt – das braucht Zeit. Ein voller Terminkalender lässt keine Zeit zum Verdauen, keine Zeit zum Innehalten. Ich habe also im Alltag kaum eine Chance herauszufinden, was mich belastet und was ich loslassen möchte.

Das ist auf Dauer zu viel für unser System. Wir verbringen Stunden auf Social Media und leben das Leben Anderer, wir verschwenden unsere Zeit mit Menschen, die uns Energie rauben und nichts zurückgeben, wir räumen jeden Tag unserer Familie hinterher und dann irgendwann sind wir erschöpft, müde und kraftlos.

Manchmal halten wir sogar an Dingen fest, auch wenn wir wissen, dass sie für uns nicht gut sind. Wir trinken zu viel Kaffee, essen erst spät, haben das Handy auf dem Nachttisch liegen, Musik und Podcasts dauernd auf den Ohren.

 

Wie du deinen Körper beim Entgiften unterstützen kannst – dazu muss ich wahrscheinlich nicht mehr viel sagen. Aber wie bringst du wieder mehr Leichtigkeit und Ausgeglichenheit in deine Seele, in deinen Geist?

Im Buddhismus heißt es “You empty before you begin”.

Bevor etwas Neues beginnen kann, sich neue Routinen etablieren können, neue Menschen in unser Leben treten können, müssen wir das Alte loslassen – wir müssen uns ausleeren.

Beobachte dich – welche Entscheidungen triffst du für dich? Was machst du so den ganzen Tag? Welche Menschen tun dir gut? Welche passen gar nicht mehr in deinen Lebensplan? Was bringt dich auf die Palme? Was fordert dich heraus?

Nimm dir diese Zeit und verdaue, reflektiere deinen Alltag und dann entscheide, was möchtest du behalten und was möchtest du loslassen?

Trinke anstatt dem Kaffee am Nachmittag lieber einen Tee. Nimm dein Lieblingsbuch in die Hand und erfreue dich daran. Verabrede dich mit einer guten Freundin, die deine Projekte unterstützt und lass andere Bekanntschaften lieber im Sand verlaufen. Verabschiede dich von Situationen, die dich ärgern oder gar belasten.

Lass nach und nach alles los, was nicht gut für deinen Körper, deine Seele und deinen Geist ist.

 

Yoga kann dich zusätzlich in diesem Prozess unterstützen, denn im Yoga ist das Loslassen eines der Wichtigsten Elemente. In den Asanas lassen wir unsere Erwartungshaltung los und die Vorstellung, wie es zu sein hat. In der Meditation lassen wir unsere Gedanken los, sie ziehen weiter, wir haften an nichts an. Im Pranayama ist es ein stetiges Fließen, jedes Ausatmen ein loslassen.

Das Loslassen ist ein natürlicher Prozess, es gehört zum Fluß unseres Lebens. Am Abend lassen wir den Tag los, im Herbst den Sommer, nach dem Aufstehen unser warmes Bett und nach der Yogastunde das Savasana auf unserer Matte.

Es lohnt sich also, das Loslassen – Detoxing für Seele & Geist – zu üben und sich dem Fluß des Lebens hinzugeben und dadurch immer wieder Platz zu schaffen und neue, schöne Erfahrungen in unser Leben einzuladen … Namasté