Der Jahreswechsel steht bevor, und mit ihm kommt die Zeit der Rauhnächte – eine Phase der Veränderung, des Loslassens und des Neubeginns.

Vielleicht geht es dir jetzt so wie mir – ich habe schon von den Rauhnächten gehört und weiß, dass man mit einem Kräuterbündel die Wohnung räuchert, negative Energie entfernt und positive Energie ins neue Jahr einlädt. Aber bisher habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt. Bisher…denn dieses Jahr habe ich gespürt, dass ich bereit bin, Altes loszulassen, mich näher mit mir zu verbinden und im neuen Jahr Neues zu wagen. Ich bin neugierig geworden auf diesen alten Brauch und deshalb gehören die Rauhnächte dieses Jahr zu meinem Jahreswechsel dazu.

 

Die Rauhnächte sind eine Zeit zwischen den Jahren, die traditionell mit einer tiefen spirituellen Bedeutung verbunden sind. Vom 24. Dezember bis zum 6. Januar bieten sie eine einzigartige Gelegenheit, innezuhalten, zur Ruhe zu kommen und Altes loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen. Es ist eine Zeit des Übergangs, in der die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen und wir die Möglichkeit haben, unsere Wünsche zu manifestieren und uns auf unser inneres Wachstum zu konzentrieren.

Jeder der 12 Tage ist einem bestimmten Thema zugeordnet, z.B. der Klarheit, der Selbstliebe oder den Entscheidungen. Jeden Tag kannst du dich mit Hilfe von Fragen in das Thema einarbeiten und Zwiesprache mit dir halten.

Solche Fragen könnten z.B. sein:

Was lief in diesem Jahr nicht gut?

Was hast du daraus gelernt?

Was bedeutet Stille für dich?

Gibt es etwas in deinem Leben, an dem du festhältst, obwohl es dir nicht guttut?

Ja und dann geht es darum, zu beobachten… Was passiert in dieser Zeit mit dir, was verändert sich, was träumst du und was möchtest du im neuen Jahr vielleicht anders machen? Solltest du intensiver in das Thema Rauhnächte eintauchen wollen, kann ich dir das Buch „Rauhnächte – 12 Tage nur für dich“ von Tanja Köhler wärmstens ans Herz legen. Sie führt klar und gut verständlich in das Thema ein und hat eine detaillierte Anleitung für die Durchführung der einzelnen Rauhnächte parat.

 

Im Yoga lehren uns die Praktiken des Loslassens, wie wichtig es ist, Altes und Belastendes gehen zu lassen, sei es körperliche Anspannung, emotionale Blockaden oder mentale Begrenzungen. Wir können durch Atemübungen, Meditation und Asanas lernen, uns von dem zu lösen, was uns nicht mehr dient, und Raum für Heilung, Klarheit und Transformation zu schaffen. Deshalb kann Yoga dich wunderbar während den Rauhnächten unterstützen und begleiten.

Und wenn dir die Rauhnächte noch etwas zu intensiv erscheinen, dann baue eben nur die Yoga Praktiken in die Tage zwischen Weihnachten und dem Drei-Königs-Tag ein und praktiziere ganz achtsam – nimm dir Zeit für dich, lasse los und gestalte diesen Jahreswechsel ganz bewusst. Aus dem Yoga können dich dabei folgende Übungen unterstützen:

 

1.    Atemübungen: Nutze Atemtechniken wie die „Wechselatmung“ (Nadi Shodhana), um den Geist zu beruhigen und negative Energien loszulassen.

2.    Meditation: Verbinde dich mit deinem inneren Selbst. Praktiziere Achtsamkeitsmeditationen wie den Body Scan oder die Atemmeditation, um loszulassen und Klarheit für deine Absichten im kommenden Jahr zu finden.

3.    Yin Yoga: Sanfte, längere Dehnungen und das Halten von Positionen können dir helfen, körperliche Anspannungen freizugeben und Blockaden aufzulösen. Gerade in dieser besinnlichen Zeit ist dieser passive Yoga Stil sehr einladend.

4.    Journaling: Schreibe deine Gedanken, Ziele und Wünsche auf. Reflektiere über das vergangene Jahr und setze klare Absichten für das neue Jahr.

 

Während du dich auf den Jahreswechsel und die Rauhnächte vorbereitest, sei achtsam und mitfühlend mit dir selbst. Die Magie dieser Zeit liegt im Loslassen von Altlasten und dem „Willkommen“ heißen von Transformation und Wachstum.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine besinnliche Weihnachtszeit und einen harmonischen Übergang in das neue Jahr – mit oder ohne Rauhnächten!

Namasté