Kennst du das auch? Neujahrsvorsätze für mehr Bewegung und bessere Ernährung gefasst und mehr schlecht als recht umgesetzt. Fastenvorsatz Verzicht auf Alkohol und Süßigkeiten gefasst und nur unzureichend umgesetzt. BAM…und jetzt?

Jetzt habe ich „Biohacking“ für mich entdeckt und festgestellt, dass es perfekt zur Philosophie des Yoga passt und dass es mir dabei helfen kann meine Lebensqualität und mein Wohlbefinden zu verbessern. Wie das geht und was Biohacking eigentlich ist, erfährst du in diesem Artikel.

Biohacking“ setzt sich zusammen aus den Wörtern Biologie (Leben) und Hacking (entschlüsseln). Zunächst geht es also darum, den eigenen Körper umfassend zu verstehen. Auf dieser Basis sucht man dann nach Verhaltensoptimierungen, um gesünder und leistungsfähiger zu werden.

Das Besondere beim Biohacking ist, dass man auf eine nachhaltige Verbesserung setzt, d.h. es geht um kleine Veränderungen, Schritt für Schritt, denn auch mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel, nämlich Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Mein Problem bisher war immer, dass ich zu viel auf einmal verändern wollte – mehr Bewegung, weniger Naschen und abends gar nichts essen. Klappte es mal einen Tag nicht, war die Motivation schnell dahin. Also gehe ich einen Schritt zurück und suche mir eine Sache heraus, nämlich abends nichts mehr zu essen. Ich weiß inzwischen, dass ich besser schlafen kann und weniger Verdauungsprobleme habe, wenn ich abends nur noch was Leichtes esse oder eben gar nichts. Und darauf richte ich ab jetzt meinen Fokus – abends nicht mehr schwer essen – das ist sowieso auch für den Yoga Unterricht besser.

Außerdem habe ich vor einiger Zeit meine Morgenroutine verändert und mache morgens eine Nasenspülung und Mundölziehen. Das reinigt und pflegt meine Schleimhäute, was bei Erkältungen und meinem Heuschnupfen sehr hilfreich ist. Zuerst ging es Schritt für Schritt, Morgen für Morgen und jetzt ist das gar nicht mehr aus meinem Tag wegzudenken.

Beim Biohacking stellst du dir zu Beginn erstmal jede Menge Fragen: Was tut mir wirklich gut? Was gibt mir Energie? Welche Lebensmittel vertrage ich? Wie viele Stunden Schlaf brauche ich, um erholt zu sein? Denn wenn du etwas verändern möchtest, braucht es zunächst ein echtes Verständnis von dir selbst und deinem Körper. Als Yogi bist du da schon einen Schritt weiter, kennst deinen Körper, weißt, was ihm guttut und bist achtsam im Umgang mit dir.

Auch die drei Säulen des Biohacking finden sich im Yoga wieder: Ernährung, Körper & Geist.

  1. Ernährung

Ein gesundes Leben, in dem du körperlich und mental voller Energie bist, fängt mit einer ausgewogenen Ernährung an. Lies gerne in meinem Artikel zu Mindful Eating, wie du dich und deine Ernährung besser in Einklang bringst oder in dem Artikel über die Yogische Ernährung, was ein Yogi eigentlich so isst. Vielleicht entdeckest du das Intervallfasten für dich. Diese Ernährungsweise wirkt sich positiv auf unsere Darmgesundheit aus, unterstützt unser Immunsystem und beeinflusst auch unsere Stimmung.

  1. Körper

Mitochondrien spielen eine wichtige Rolle beim Biohacking. Aber was war das doch gleich? Mitochondrien sind kleine Energiekraftwerke, die in unseren Zellen „wohnen“. Damit es den Mitochondrien gut geht, brauchen sie neben guter Ernährung vor allem eins: regelmäßige Fitness und Bewegung. Das können die Yogaeinheit nach dem Aufstehen oder ein 10-Minuten-Workout zwischendurch sein. Wenn du technikaffin bist, nutze einen Fitnesstracker, um beispielsweise deine Herzfrequenz zu überprüfen oder Apps mit Anleitungen für bestimmte Sportübungen. Wichtig ist immer, dass die Aktivität Spaß macht und einen spürbar positiven Effekt hat – denn so bleibst du dabei.

Mindestens genauso wichtig wie ausreichend Bewegung ist ein erholsamer Schlaf. Feste Abendroutinen – zum Beispiel, das Handy ab einer bestimmten Uhrzeit auszuschalten oder ein Fußbad mit Aromaöl – können dabei helfen. Manchen Menschen hilft auch Tagebuchschreiben, um guten Schlaf zu fördern. Der Kreativität sind beim Biohacking kaum Grenzen gesetzt – jede neue kleine Routine, die das Wohlbefinden stärkt, ist möglich.

  1. Geist

Auch eine positive Lebenseinstellung gehört zum Biohacking dazu. Das bedeutet zum Beispiel, kleine Glücksmomente bewusst wahrzunehmen. Jemand hat dir heute zugelächelt? Oder du konntest auf der Arbeit ein Projekt beenden? All das kann, wenn du es dir bewusst machst, zu mehr Zufriedenheit führen. Und natürlich kannst du dir solche Momente auch selbst schaffen: ein warmes Bad oder die Auszeit mit dem Lieblingsbuch.

Du siehst also, wie Dinge, die du bereits aus deinem Yoga Alltag kennst, als Biohack in unserem Leben verankert sind: die Dehnung am Morgen, das bewusste Atmen, der Waldspaziergang oder die Body Scan Meditation. All das führt zu mehr Lebensqualität und zu mehr Zufriedenheit.

Und wie bleibst du motiviert an der Sache dran?

Beim Biohacking ändert sich das Leben nicht auf einen Schlag. Aber Verbesserungen durch kleine Änderungen wie eine gesunde und ausgewogene Mahlzeitenroutine sind schnell zu spüren und damit nachhaltig. Und genau deshalb sind sie perfekt, um motiviert zu bleiben. Wichtig ist, einfach mal anzufangen und eine gewisse Routine zu etablieren. Wenn sich dann Abläufe automatisieren, fallen sie dir zunehmend leichter.

Nimm deine Bedürfnisse wahr, starte langsam, finde das eigene Tempo und komm so auch mit kleinen Schritten ans Ziel. Begib dich ich auf eine Entdeckungsreise zu dir selbst und zu einem Leben, dass dir guttut.

Versuchs doch einfach mal, ersetze den Morgenkaffee durch einen Tee, gehe in der Mittagspause ein paar Minuten an die frische Luft und atme bewusst ein und aus. Oder nimm ab sofort immer die Treppe anstatt des Aufzugs oder mache morgens nach dem Aufstehen sechs Sonnengrüße – auch schon kleine Bewegungsroutinen wirken sich anhaltend positiv auf deine Gesundheit aus (es muss nicht immer gleich die halbe Stunde Sport sein). Nimm dir vor, abends früher schlafen zu gehen – vielleicht noch mit einer Tasse Kräutertee zuvor – auch das zählt als echter Biohack.

All diese kleinen Schritte führen in die richtige Richtung, nämlich Vorsätze für ein gesundes, leistungsstarkes Leben tatsächlich umzusetzen – und so das buchstäblich Beste aus dir herauszuholen. Egal, was die anderen machen – finde deinen Weg, sorge so gut wie möglich für dich und sei dadurch so leistungsfähig und zufrieden wie möglich!

Namasté