Willkommen zurück aus dem Urlaub! Bist du auch so wunderbar erholt wie ich?

Wünschst du dir nicht auch, dieses entspannte Gefühl, diese Gelassenheit länger zu bewahren und trotzdem voller Elan an deine Arbeit zu starten? Konzentriert Herausforderungen anzupacken und trotzdem dein Energielevel zu halten und dich nicht nach wenigen Wochen wieder urlaubsreif zu fühlen?

Wie das geht? Es ist gar nicht so schwer, es benötigt nur ein bisschen Training.

Du brauchst dafür zum einen ausreichend Resilienz – also emotionale Superkraft – und zum anderen diese gewissen Momente, die man als „Flow“ bezeichnen. Zum Thema Resilienz findest du in meinem Blog bereits einen ausführlichen Artikel, deshalb geht es heute hier ausschließlich um den richtigen Flow.

Was meine ich, wenn ich vom Flow spreche? Stelle dir einen Tag vor, an dem vom Aufstehen bis zum Schlafengehen alles ganz geschmeidig läuft – wie geschnitten Brot. Du hast gut geschlafen, kommst gut in den Tag und erledigst alles was zu tun ist mit links. Es ist ein produktiver Tag voller Energie, mit viel Spaß und einem zufriedenen Gefühl und du bist weder gestresst noch erschöpft. An solch einem Tag bist du im Flow – zu vergleichen mit einem meditativen Zustand.

Und warum klappt alles so prima, wenn man im Flow ist?

Ganz einfach, der Flow Zustand liegt zwischen dem Zustand der Unterforderung und dem der Überforderung. Du bist also weder von Routine gelangweilt, noch von unlösbaren Aufgaben gestresst. Du weißt genau, was du tun sollst, bis wann du es tun sollst und welchen Sinn diese Aufgabe hat und das führt zu einer inneren Motivation. Die Zeit vergeht wie im Flug, wir empfinden die Arbeit nicht als anstrengend, sondern sind eher beschwingt – ein bisschen High vielleicht, und wir sind absolut und ausschließlich im Hier und Jetzt.

Klingt ein wenig paradox, aber im Flow können wir mehr Arbeit erledigen und verbrauchen trotzdem weniger Energie. Das liegt daran, dass unser Gehirn während dieses Zustands nur auf Bereiche zugreift, die es für genau diese Aufgaben benötigt. Wir befinden uns quasi im Tunnel, sind dadurch weniger müde und trotzdem leistungsfähiger und konzentrierter bei der Sache.

Tatsächlich bringt der Flow auch körperliche Veränderungen mit sich. Die Atmung ist tief und gleichmäßig, das Herz schlägt ruhig und kräftig, die Muskeln sind entspannt, Verspannungen lassen nach. Der Körper produziert vermehrt Serotonin, was u.a. für gute Laune sorgt und zusätzlich wird das Immunsystem gestärkt.

Übrigens reagieren Körper und Geist im Flow identisch wie während der Meditation, was daran liegt, dass der Körper in diesen beiden Zuständen keine Stresshormone produziert.

Alles klar, so möchten wir also zukünftig Leben – im Flow Zustand. Das Problem ist allerdings, dass wir den Flow nicht aktiv herbeiführen können. Wir können nur entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, die dann wiederum dieses Flow-Erlebnis mit sich bringen.

Das A und O ist, sich nicht von Störfaktoren ablenken zu lassen und konzentriert zu bleiben. Was bedeutet das also für deine tägliche Arbeit?

  • Ordnung auf dem Schreibtisch, damit der Fluss nicht gestört wird. Du hast nur die Unterlagen griffbereit, die du für diese eine Aufgabe brauchst.
  • Eine kurze Atemübung, eine Tasse Tee signalisieren deinem Gehirn „jetzt geht es los“.
  • Teile die Aufgabe in kleine Teilbereiche ein und arbeite diese strukturiert nacheinander ab.
  • Lasse dich auf den Flow ein, dann wirst du auch spüren, wann du eine Pause brauchst oder eben nicht – wenn es gut läuft, dann verzichte ruhig auf eine Pause.
  • Schalte die Benachrichtigungen am Computer und dem Handy aus und lies die Mitteilungen erst später.
  • Wenn möglich, arbeite in einem Raum für dich allein, schließe die Tür und informiere deine Kollegen, dass du nicht gestört werden willst.

Abseits der Arbeit kannst du natürlich auch etwas tun, um schneller in einen Flow Zustand zu kommen, nämlich Yoga praktizieren und meditieren. Durch die Körperübungen stärkst du deinen Körper und verhinderst Rückenschmerzen und Verspannungen und durch die Meditation lernst du, deine Außenwelt auszublenden und konzentriert bei dir zu bleiben. Je öfter du übst und dein Umfeld „Flow-gerecht“ gestaltest, desto häufiger wirst du diesen genialen Zustand erleben.

Übrigens können wir diese Flow Momente auch im Sport oder bei der Hausarbeit erleben, oder wenn wir die Steuer machen oder wenn wir den nächsten Urlaub planen und nächtelang Reiseportale durchstöbern.

Ich finde, das sind doch tolle Aussichten – also „get into the flow“!