Ja ich weiß, der Sommer steht vor der Tür und Erkältungen und Viren haben den Rückzug angetreten. Wieso schreibe ich also ausgerechnet jetzt einen Artikel über unser Immunsystem?

Ganz einfach…unsere Immunkraft ist IMMER ein Thema, wir brauchen sie im Sommer wie im Winter und sollten täglich etwas dafür tun, unser Immunsystem zu stärken und zu unterstützen – denn dann ist es auch jederzeit bereit, Krankheiten abzuwehren.

Es ist keine Überraschung und weithin bekannt, dass eine gesunde Abwehrkraft von den drei Grundfaktoren Ernährung, Bewegung und geistiger Gesundheit abhängt. Was jedoch vielfach unterschätzt wird, ist das Ausmaß, in dem wir unsere Gesundheit durch die Veränderung unseres Lebensstils aber auch unseres Denkens positiv beeinflussen können. Hierbei helfen uns Elemente des Ayurveda und natürlich des Yoga.

 

Ernährung…

…ein weites Feld, wo fängt man an, wo hört man auf? In dem heutigen Artikel möchte ich nicht detailliert auf die Ernährung eines Yogi eingehen, denn das ist definitiv einen eigenen Blog Eintrag wert. Es sei aber kurz erwähnt, dass eine Vegetarische, Vegane oder Ayurvedische Ernährung nachweislich die Menschen länger und vor allem gesünder leben lässt.

Auch das Intervallfasten ermöglicht dem Körper durch kurze Fastenperioden, sich selbst zu reinigen und zu heilen. Ich selber betreibe Intervallfasten schon seit über einem Jahr, esse immer zwischen 9:00 und 17:00 Uhr und faste die restliche Zeit – Ausnahmen am Wochenende sind natürlich erlaubt. Nachdem ich damit angefangen hatte, habe ich recht schnell gemerkt, wie gut es mir tut, dass ich besser schlafen kann, weniger Verdauungsprobleme habe und mit viel mehr Energie durch den Tag gehe. Fange klein an und du wirst bald eine Veränderung in deinem Körper feststellen.

Bewegung

…wirkt sich generell positiv auf unser Immunsystem aus. Dabei kann ein Spaziergang in der frischen Luft genauso wohltuend sein wie moderates Ausdauertraining. Aber auch das Üben der Yoga Asanas bringt den Kreislauf, die Verdauung und den Stoffwechsel in Schwung und erhöht unser Energielevel. Ich geb’s zu, ich bin kein Sportler und habe schon einige Sportarten ausprobiert, aber meine Grundausstattung ist eben lieber entspannt und möchte sich nicht dauernd überwinden müssen. Obwohl ich mich also nicht als Sportfan bezeichnen würde, bin ich fit und stark und beweglich und das liegt an meiner täglichen Yogapraxis. Im Yoga habe ich meine Bewegungsart gefunden und bin jetzt quasi ein körperlich aktives Faultier.

Positives Denken…

…ist wahrscheinlich der wichtigste Schlüssel zu einer gesunden Immunabwehr, denn besonders Stress und Angst stehen in Verbindung mit einer schlechten Gesundheit. Es gibt viele Menschen die sich sehr bewusst und gesund ernähren und ausreichend bewegen, aber wenn sie Stress in ihren Beziehungen oder im Beruf haben oder in ständiger Angst vor Armut, Krankheit oder ähnlichem leben, dann wirkt sich das sehr belastend auf ihr Immunsystem und auf ihre Gesundheit aus. Aber auch hier hilft Yoga durch die geistigen Ansätze des Loslassens, der Entspannung und der Meditation, die Auswirkungen von Stress und Angst zu reduzieren.

 

Natürlich gebe ich dir gerne noch ein paar Tipps für deine tägliche Praxis an die Hand und unterstütze dich dabei, dein Immunsystem in Best-Stimmung zu versetzen. Ernährungstechnisch startest du am besten damit, dich vegetarisch zu ernähren oder zumindest deinen Fleischkonsum stark zu reduzieren. Und versuche es doch mal mit dem Intervallfasten, das ist eigentlich sehr leicht umzusetzen und dein Körper wird es dir danken. Zu den geistigen Aspekten und unserer inneren Stärke empfehle ich dir, meinen vorherigen Blog Artikel zur unserer Superkraft zu lesen – dort findest du eine Menge Tipps für ein positives Denken.

Bleibt also noch das Thema Bewegung und damit deine Yoga Praxis.

Versuch es mal mit 10 Minuten täglich und stelle dir deine kurze Einheit aus folgenden Punkten zusammen:

  1. Ankommen und Erden

Such dir einen bequemen Platz, du kannst sitzen oder liegen, schließe sanft deine Augen und spüre den Untergrund, verbinde dich bewusst mit der Erde, fühle dich getragen und richte dich aus.

  1. Zentrieren und Atmen

Praktiziere die „Tiefe Yogische Atmung“, indem du Bauch, Rippen und Brust mit Atem füllst und auch alle drei Regionen wieder bewusst entleerst. Diese vollständige Atmung beruhigt dich, dein Körper beginnt sich zu regenerieren, Stresshormone werden abgebaut und deine Verdauung wird angeregt. Über die tiefe Atmung kann jede Zelle in deinem Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Schleimhäute in den Bronchien, im Hals und in der Nase werden belüftet, Schadstoffe und Krankheitserreger werden abgegeben.

  1. Loslassen

Breite beim Einatmen deine Arme zu Seite aus hebe sanft das Brustbein. Beim Ausatmen umarme dich, werde rund und lasse los. Mit dieser Übung stimulierst du deinen Lungen- und auch deinen Dickdarm-Meridian. Ersterer ist Herrscher deiner Lebensenergie, zweiter ist u.a. für die Ausscheidung von Schlacken zuständig.

  1. Drehung (z. B. Drehsitz oder Krokodil)

Alle Dreh-Übungen, egal ob im Sitzen, Liegen oder auch im Stehen, massieren deine Verdauungsorgane und regen die Entgiftung an. Durch die Drehung lösen sich Verspannungen und Blockaden.

  1. Vorbeuge (Vorbeuge auch einbeinig oder gegrätscht)

Der Großteil unserer Immunzellen befindet sich im Darm, weshalb wir durch Vorbeugen – entweder stehend oder sitzend – die Lymphknoten im Leistenbereich stimulieren und somit das Immunsystem stärken.

  1. Umkehrhaltung (heranschauender Hund, Schulterstand, Kopfstand)

Befindet sich das Herz über dem Kopf, unterstützt das nicht nur den Lymphfluss, sondern auch die Blutzirkulation im Körper, wodurch mehr Sauerstoff ins Gehirn gelangt und zur Entspannung beiträgt. Eine schöne Variante für Anfänger ist der herabschauende Hund oder du kannst eine der zahlreichen Schulterstand-Varianten üben.

  1. End-Entspannung

Leg dich auf den Rücken, deck dich zu und mach es dir bequem. Die End-Entspannung fördert nicht nur deine Zellerneuerung, auch mental darfst du nun ganz in die Stille und die Regeneration eintauchen.

 

Zusammenfassend kann man mit recht sagen, dass Asanas nicht nur unsere Muskeln kräftigen, sondern dass sie auch dazu beitragen, unsere Organe zu stimulieren, wodurch die Bildung von Immunzellen unterstützt und damit das Immunsystem gestärkt wird. Yoga schenkt unserem Körper und unserem Geist sowohl Ruhepausen vom stressigen Alltag als auch die nötige tägliche Aktivität, um Schwung in unser Leben zu bringen und gesund zu bleiben.

So, und jetzt genieße ich noch meinen Matcha Tee bevor die Fastenzeit beginnt und dann ab auf die Matte zu meiner Verabredung mit dem herabschauenden Hund!

Namasté